Kittie - In The Black
- Kingdome Come
- My Plague
- Cut Throat
- Die My Darling
- Sorrow I Know
- Forgive And Forget
- Now Or Never
- Falling Down
- Sleepwalking
- Whiskey Love Song
- Ready Aim Riot
- The Truth
Volle Frauenpower aus Kanada erreicht uns mit dem fünften Album mit dem Titel "In The Black" von Kittie. Gleichzeitig ist dies auch so etwas wie ein Jubiläumsalbum, da seit dem ersten Album "Spit" (1999) nun 10 Jahre vergangen sind. Und so ist der Anspruch "Wir wollten ein gigantisches Album machen - eine echte Bestie", welchen Frontfrau Morgan Lander (Gitarre, Vocals) im Vorfeld kundgetan hatte, nur verständlich.
Eröffnet wird jedoch unkonventionell mit "Kingdom Come". Dieser kurze Intro-Track beginnt sehr harmonisch und klingt sanft. Ein Tribut an den Metal der 70er und 80er, wie Kittie zu Protokoll gab. Doch ist dies nur die trügerische Ruhe vor dem Sturm. Bereits mit "My Plague" ist fertig mit der kuscheligen Gemütlichkeit und es wird mit harten Riffs und thrashig klingenden Drums losgelegt. Dazu kommt die unglaubliche, growlende Stimme von Lander. Energiegeladen geht es mit "Cut Throat" weiter. Es fällt mir hier auf, dass die Drums von Mercedes Lander sehr konstant vorwärts preschen und so den Songs eine geniale Kontinuität verschafft. Hinzu kommt in "Cut Throat", dass Morgan Lander ebenfalls in der "normalen" Frauenstimmlage singt. Diese Diskontinuität der Stimme im Refrain gepaart mit den "rollenden" Drums sind schlichtweg genial. Doch mit "Die My Darling" steigert sich die Band nochmals, vor allem was die Vocals und Background-Sprechchöre anbelangt. Eine äusserst spannende Mischung von Metal wird hier präsentiert. Ein etwas langsameres Stück fügt sich mit "Sorrow I Know" nahtlos in das Gesamtbild von "In The Black" ein.
Doch nachdem der Tribut an Doom Metal gezahlt wurde geht es wieder in gewohnter, härterer Manier weiter. Und man kann auch beim nächsten Song "Now Or Never" sagen, dass Kittie was von Speed versteht. Streckenweise erinnert mich die Stimme hier an Doro Pesch, obwohl sie nicht so rauchig klingt. Mit "Falling Down" und vor allem mit "Sleepwalking" folgen zwei etwas gemächlichere Stücke.
Diese Tendenz zieht sich durch bis an den Schluss. Ohne jedoch schlapp oder langweilig zu wirken. Mit "The Truth" folgt nochmals ein grosses Tribut an den klassischen Heavy Metal. Es finden sich dort doch einige Old-School Riffs. Und das Intro ist mit einem Synthesizer (wohl einer Orgel nachempfunden) gemacht. Mit über 6 Minuten Spielzeit ist dann "The Truth" auch das längste "Opus" auf der Scheibe.
"In The Black" vermochte mich zu überzeugen. Obwohl das Intro irgendwie nicht so ganz in das Bild reinpasst und ich doch sehr überrascht über die "neuen Töne" war (es war doch schon eine Weile her seit ich das letzte Mal Kittie gehört habe). Danach wird aber gleich richtig losgelegt und die erste Hälfte der CD gefällt mir sehr gut. Dort kann man den Drive spühren, welchen die Kanadierinnen von Kittie haben. Doch leider flacht dies etwas ab in der zweiten Hälfte. Die Stimme von Morgan Lander ist dort immer noch herausragend und vollbringt wahre Kunstwerke. Doch mir fehlt dort etwas die Energie aus der ersten Hälfte. Es wirkt auf mich, als ob die Band in der ersten Hälfte voller Freude ihre Songs gespielt hat und sich bei denen in der zweiten Hälfte mehr auf die technischen Raffinessen konzentrieren musste und so einiges an Energie verloren hat.
Nichtsdestotrotz bleibt "In The Black" ein solides Album von Kittie, welches sicherlich wegweisend sein wird für die zukünftige Entwicklung der Band. Das Potential ist klar ersichtlich bzw. zu hören.
All jenen die jedoch eine starke und aussergewöhnliche Metal Frauenstimme mögen, denen sei dieses Album empfohlen.