Tristania - Rubicon
- Year Of The Rat
- Protection
- Patriot Games
- The Passing
- Exile
- Sirens
- The Emerald Piper
- Vulture
- Amnesia
- Magical Fix
- Illumination[nbsp]
Wir beginnen also im Chinesischen Kalender mit "Year Of The Rat", einem verhältnismässig kurzen Opener. Was man zu hören kriegt ist spannend, vor allem das Intro. Ansonsten eher etwas Gothic-Light, weil etwas sehr rund und viel Keyboard im "Klavier-Modus". Das Intro zu "Protection" tönt etwas aggressiver und die Stimme von "Mary" findet sich in den tieferen Lagen (von Frauenstimmen), was dem Song einiges mehr an Power und Charakter mitgibt. Nach langem Warten geben Tristania dann auch richtig Gas mit Growlen und härteren, schnelleren Gitarrenparts. "Patriot Games" beginnen dafür mit einer kleinen Hommage an den klassischen Heavy Metal, um dann kurz in den Doom-Bereich abzudriften. Zu guter letzt wird das Puzzle zusammengesetzt und es entsteht ein aggressiver Refrain - einer meiner Lieblingsstellen auf diesem Album. Doch schon mit "The Passing" folgt wieder ein eher langatmiger, ruhiger Song, bei dem die Frauenstimmen dominieren. Mit "Sirens" wird ein wenig weiter in der Mythologie gekramt. Nachdem das Album mit "Rubicon" (Grenzfluss im Römischen Reich) schon einen geschichtsträchtigen Titel erhalten hat, wird hier etwas in der Griechischen Mythologie gestöbert und ein kleines Stückchen aus der Ilias von Homer entwendet. Und ja man kann sagen, dass der Frauengesang hier sehr verführerisch klingt.
Gegen Ende zieht sich das Album etwas in die Länge, wie ich finde. Die Stücke wirken langatmig und weisen nicht mehr eine so extreme Energie wie zuvor auf. Man findet aber immer wieder interessante Mischungen aus den unterschiedlichsten Richtungen: Choral und Hip Hop, klassischer Metal, Gothic usw. Das grosse Schlussbouquet folgt dann mit "Illumination" dem mit Abstand längsten Song auf diesem Album. Der Gesang ist wie immer hervorragend und ist ein Paradebeispiel für die Detailarbeit von Tristania.
Im Fazit ist das Album als "ok" zu bezeichnen. Tristania sind bekannt für ihre Detailarbeit und so schaffen sie es aus einem regelrechten Patchwork an Stilrichtungen ein solides Album zusammen zu stellen. Jedoch verliert sich die Musik zum teil etwas zu sehr im Detail und "Rubicon" verkommt zum kleinen Bächlein, statt zum Grenzfluss.