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Disbelief - Protected Hell

Geschrieben von Blackwarrior am Thursday 28. May 2009
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  1. Hell (Intro)
  2. A Place To Hide
  3. Hate/Aggression Schedule
  4. Nemesis Rising
  5. The Return Of Sin
  6. Hell Goes On
  7. S.O.S. - Sense Of Sight
  8. One Nation's Son
  9. Trauma (Instrumental)
  10. The Dark Soundscapes
  11. Room 309 (Kraftprinzip)
  12. Demon's Entry 
Die Deutsche Death Metal Combo Disbelief entführt und in ihrem 8. Album in die "Protected Hell". Also etwas für die Freunde von einer härteren Gangart, wie man vermuten könnte. Im offiziellen Statement des Labels (Massacre Records) heisst es jedoch: "Zerstörung auf der einen Seite, Einfühlungsvermögen auf der anderen, ein Orkan der Gefühle!".
 
Als ich das gelesen hatte, konnte ich es nicht erwarten die Scheibe noch einmal zu hören und ich muss zugeben, der Opener mit dem schönen Titel "Hell" (vermutlich also die musikalische Inszenierung der Hölle) macht dieser Aussage alle Ehre. Ein langsames Intro, welches in druckvollere, geschriene Parts übergeht. Das wäre dann auch schon der zweite Track "A Place To Hide", wo es richtig zur Sache geht. Death Metal in Reinkultur könnte man fast sagen, doch der Stil der Band bleibt soweit eigensinnig, dass eine neue, interessante Mischung entsteht. "Let the fire burn...", das sind die ersten Worte, welche mir nach dem Intro von Track Nr. 3 "Hate/Aggression Schedule" aus den Boxen entgegendröhnen. Es ist kein richtiges druckvolles Schreien, was Karsten "Jagger" Jäger da ins Mikrophon presst, aber ein sauberes Growlen ist es auch noch nicht. Es behält sicherlich die Spannung in der melanchonisch-aggressiven Stimmung, welche die Band mit dem Song produziert. Des Weiteren wird in diesem Track noch mit Stimmenmodulation gearbeiten, was die Stimmung noch zusätzlich verstärkt. Mit "Nemesis Rising", wird dann wieder eine etwas druckvollere und somit auch temporeichere Gangart eingelegt. Nichts desto trotz fehlt auch hier das melancholische Intro nicht. Dies ist jedoch der erste Song, welcher mich wirklich mitreist und nicht so sehr zum Innehalten animiert. "Return Of Sin" baut sich langsam auf und bringt keinen so aggresiven Stilwechsel wie zuvor. Durch den stärkeren Akzent auf den Bass erhält der Song jedoch bedeutend mehr Druck als die anderen.
 
Die Band führt ihren sehr individuellen Stil konsequent durch das Album weiter. Trotz der Eigensinnigkeit ist der Sound für mich ein gutes Beispiel von Death Metal. Selbstverständlich finden sich jedoch, gerade wegen dem eigensinnigen und experimentellen Stil, auch Elemente von anderen Genres, so z.B. Crossover.
Die gesamte Scheibe finde ich insgesamt gelungen. Sie zeigt ein hohes technisches Niveau und auch ein durchdachtes Konzept mit vielen Details. Dies macht das Album jedoch nicht gerade zur sprichwörtlichen "leichten Kost". Es regt zum Nachdenken an und pusht auch hie und da, jedoch bleibt mir beim schnelleren Durchhören ein unklares Gesamtbild in Erinnerung. Es ist also ein Album das etwas Musse von Seiten des Hörers fordert.

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