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Hammerfall - Infected

Geschrieben von Blackwarrior am Monday 16. May 2011
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  1. Patient Zero
  2. Bang Your Head
  3. One More Time
  4. The Outlaw
  5. Send Me A Sign
  6. Dia De Los Muertos
  7. I Refuse
  8. 666 - The Enemy Within
  9. Immortalized
  10. Let's Get It On
  11. Redemption[nbsp]

Mit einem - für Hammerfall-Verhältnisse - ungewöhnlichen Intro beginnt die neue Scheibe "Infected" bzw. der erste Track "Patient Zero". Eine Alarmglocke (klingt wie mein Wecker auf dem iPhone) und eine Frauenstimme, die im Countdown was erklärt. Doch dann sind wir wieder in der guten alten Hammerfall-Welt. Dröhnender Bass und dominante Drums und schon bald die klare Stimme von Joacim Cans. Der Track ist mit rund 6 Minuten relativ lang und Hammerfall zeigen darin ihr ganzes Können. Und noch mit der Energie von "Patient Zero" geht's weiter zu "Bang Your Head", welcher durch schnelle Drums und Riffs von Dronjak glänzt. Ein kleines Balladen-Intermezzo darf natürlich auch nicht fehlen. "One More Time" knüpft nahtlos an und spätestens hier wird klar, dass Hammerfall zu den erfahreneren Bands zählen. Gekonnt setzt das Quintett die unterschiedlichen Instrumente, Rhythmen und Stimmen ein um abwechslungsreichen Heavy Metal zu spielen und stets auf's Neue die Aufmerksamkeit des Publikums zu erlangen.
"The Outlaw" wirkt zu Beginn etwas abgesetzt von den bisherigen Stücken auf "Infected", aber Hammerfall besinnen sich rasch auf ihr Erfolgsrezept zurück und spielen mit "The Outlaw" einen Song in Anlehnung an den früheren "Renegade" Track, welcher allen Fans ein Begriff sein sollte. "Send Me A Sign" ist dann die Ballade, welche in typischer Manier vorgetragen wurde und bei der noch immer die Stimme von Cans das tragende Element ist. Und ich kann sagen, auch wenn langsamer Bardengesang nicht gerade mein Ding ist, Hammerfall klingen auch nach fast 15 Jahren, auf ihrem 8. Studioalbum, nicht langweilig. Doch es kommt noch besser: "Dia De Los Muertos", eigentlich einer der wichtigsten Feiertage in Mexiko, ist mein absoluter Lieblingstrack auf diesem Album. Der Inhalt lehnt sich denn auch an dem ideologischen Inhalt des mexikanischen Feiertages an. "So Listen - be aware - remember what they said: Life is enjoyed best, after death..." und weitere schöne Refrainzeilen in reinstem Spanglish, werden zum Besten gegeben. Ein wirklich gelungener Track.
Mit "I Refuse" folgt ein etwas von Funk angehauchter Track, bei dem vor allem Larsson auftrumpfen kann. "666 - The Enemy Within" widmet sich dann dem nächsten Stereotyp-Thema des Heavy Metal. Allerdings finde ich diesen Track etwas "flach" geraten. Einzig die Anspielung auf die griechische Mythologie mit dem Fluss Styx bleibt mir in Erinnerung. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Spekulationen rund um "666" schon regelrecht breit-gespielt wurden. "Immortalized" setzt nochmals einen anständigen Akzent, bevor es mit "Let's Get It On" ein Live-Mitschnitt eingespielt wird, welcher jedoch im Studio deutlich nachgeschnitten wurde. Und am Schluss wird es mit "Redemption" nochmals experimentell: Das Intro basiert vorwiegend auf einem Synthie-Akkord, der bei genauerem hinhören etwas nach dem typischen Pausenakkord bei kanadischen Eishockeyspielen klingt. Hammerfall setzt hier auf einen Mix aus Tempi und Instrumenten und scheut sich nicht einen Synthesizer sehr prominent einzusetzen. Nicht übermässig, aber wenn dann sehr prominent. Das verleiht dem Album im Abgang einen etwas fahlen Nachgeschmack.

Ich mag wohl etwas geprägt sein, da meine Heavy Metal Laufbahn unter anderem mit Hammerfall begonnen hat. Und keine Frage, die Balladen (resp. die Stimme von Cans ist) sind auch heute noch beeindruckend, genauso wie die Soli von Dronjak und der famose Double Bass von Johansson. Das Zusammenspiel der Band stimmt schlichtweg und man ist mit Dronjak als Hauptproduzenten einen neuen Weg gegangen und hat damit auch eine gewisse Exeperimentierfreudigkeit wieder zurückgewonnen. "Infected" leidet jedoch an einem kleinen Defizit: Das Album wird gegen den Schluss zu wässerig und unmarkant. Alles nach "Dia De Los Muertos" wirkt etwas fade und altbacken, mit der Ausnahme von "Redemption", welches etwas arg aus der Reihe tanzt.
Insgesamt überwiegen die positiven Eindrücke jedoch und der etwas abgesackte Schlussteil sei der Band verziehen mit der Hoffnung, dass aus den dortigen Experimenten in der Zukunft noch mehr richtig guter True Metal gedeiht.

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