One Man Army And The Undead Quartet - Grim Tales
- Black Clouds
- Misfit With A Machinegun
- Saint Lucifer
- Cursed By The Knife
- A Date With Suicide
- Death Makes It All Go Away
- Dominator Of The Flesh
- Bonebreaker Propaganda
- Make Them Die Slowly
- The Frisco Reaper
- Bastards Of Monstrosity
Die Schwedischen Death-Metaller um Johan Lindstrand, bekannt als "One Man Army And The Undead Quartet", haben Ende Oktober ihr insgesamt fünftes Album bzw. ihr drittes komplettes Studioalbum, mit dem Titel "Grim Tales" veröffentlicht. Bereits im Vorfeld waren die Reaktionen, gemäss den Angaben des Labels, sehr gut. Wir wollen also dieses Stückchen Geschichte nicht verpassen und stellen euch hier das Album etwas genauer vor.
Zu beginn ziehen die Schwarzen Wolken ("Black Clouds") auf. Ein längerer Intro Track, mit etwas Keyboard, Chorgesang und insgesamt melodisch. Erinnert von den paukenschlagartigen Drum- und Gitarrenakzenten her etwas an ein Intro von Hammerfall. Erst am Schluss verläuft sich das Intro in eine düstere Spannung, welche dann nahtlos in den kommenden Song "Misfit With A Machinegun" mündet. Die Drums preschen vorwärts und die Gitarren klingen härter. Ein schneller Song also, der alsbald mit einer markanten, growlenden Stimme versehen wird. Der Refrain offenbart neben einem Tempowechsel, eine äusserst melodische Weise, welche man sich gerne einprägt. Ein Gitarrensolo fehlt bei diesem Opener auch nicht und so ist schon bald klar, dass die Band auf einem äusserst hohen Niveau, abwechslungsreichen Death-Metal spielt.
Der heilige Luzifer ("Saint Lucifer") lockt zu Beginn mit verführerischen Gitarrenklängen, um dann ebenfalls wieder loszubrechen. Das Thema wird jedoch gekonnt variiert und durchzieht den gesamten Song, vorzugsweise erkennbar bei Tempiwechseln und Refrain. "Cursed By The Knife" erhöht den Härtegrad. Die Gitarren sind etwas mehr verstimmt und die Drums, sowie der Bass aggressiver Abgemischt. Das pusht den geneigten Hörer noch etwas mehr. Dazwischen sind Parts eingeflochten, die eher an Old-School-Death oder -Thrash erinnern. Das Spektrum also nochmals etwas verbreitert. Obwohl bei diesem Song die Drums und Gitarren, nebst den Soli insgesamt einen etwas wichtigeren Part einnehmen, verliert der Gesang von Johan Lindstrand nicht an Bedeutung. Das "Date With Suicide" setzt die Härte fort. Hier fällt mir erstmals auf, dass seit rund 5 Songs, dem Zuhörer eigentlichen Verschnaufpausen, wie sie von vielen Bands sonst eingebaut werden, vorhanden waren. Dennoch schafft es die One Man Army abwechselnde Elemente sorgfältig und genau auf einander abgestimmt so zu mischen, dass immer wieder kurze "Intermezzo" entstehen. Insgesamt bleibt der Sound aber schnell, jedoch ohne äusserst aggressiv zu wirken.
Die Band bleibt bei den kommenden Songs, ihrem Stil treu. Schnell und wendig präsentieren sich die Songs. Insbesondere "Dominator Of The Flesh" wartet mit einem längeren Intro auf, um danach, wieder aus dem gesamten Spektrum der Band zu schöpfen.
Im Gesamteindruck bleiben vor allem die melodischen Refrains hängen, welche gepaart mit den doch schnellen, growlenden Songs ein einmalige Mischung abgeben, welche ich bisher in dieser Art und Weise noch nicht gehört habe. Obwohl man sagen könnte, dass über die gesamten Songs hinweg, das Grundtempo und die Grundstruktur der Songs nur wenig ändert, stört diese Tatsache wenig. Vielmehr sind die einzelnen Tracks für sich betrachtet, abgeschlossene und abgerundete "Kunstwerke", welche in sich die komplette Spannweite von einem klassischen Konzeptalbum bieten. Die Tatsache, dass es sich hier um so abwechlsungreichen Metal handelt, der jedoch nie zu experimentell wirkt und dessen Wurzeln dadurch klar ersichtlich sind, macht diese Scheibe zu einer der besten, welche ich dieses Jahr bisher gehört habe.